Die Obere Argen













Der Schrothkurort Oberstaufen





Die Obere Argen entsteht aus zwei Bächen, die nördlich von Oberstaufen zusammenfließen.



Links kommt von Oberstaufen der Seelesgraben, rechts der Moosmühlbach, der auch das Moorgebiet im Hintergrund entwässert. Ab hier heißt das Gewässer Obere Argen.





Im grünen Zwielicht mündet der Schwarzenbach in der Nähe der Weißenbachmühle in die Obere Argen.





Schon nach einem Kilometer ein munteres Flüsschen.









Aber auch dieser anscheinend friedliche Wasserlauf ist schon dabei, seine Landschaft umzubauen.





Das erste von vielen Sägewerken.





Die Bahnlinie Lindau - Oberstaufen überquert den kleinen Fluß.





Gesäumt von Büschen und Bäumen - ein Wiesenbach in schönster Landschaft - in der Mitte Ebratshofen.





Vor Schüttentobel der erste kleine Stausee - für das zweite Sägewerk









Bei der Straßenbrücke in Schüttentobel fließt noch die Jugetach dazu, dann geht es gleich in den Eistobel.




Nach der kleinen Ortschaft Schüttentobel mit einem Sägewerk beginnt der Eistobel. Das ist eine Schlucht von etwa 3km Länge, in der die Obere Argen 70 Höhenmeter über mehrere Stufen fällt. Entstanden ist der Eistobel vor rund 12 000 Jahren entlang einer geologischen Störungszone, wo die Molasseschichten auseinandergebrochen waren. Das Wasser eines großen Eisrandstausees bei Ebratshofen (vier Bilder weiter oben) fand einen Weg durch die Verwerfung und spülte die Schlucht des Eistobels aus.



Am Anfang des Eistobels ist ein kleiner Stausee, der zur Stromgewinnung dient. Hier der Einlauf der Oberen Argen, gesäumt vom unvermeidlichen Indischen Springkraut, einem Neophyten, der heute an fast allen Wasserläufen vorkommt.










Die Westseite der Schlucht.









Das kleine Kraftwerk, vom Wanderweg aus, der hier steil nach unten führt. Nach dem "Eissteg" erreicht man den ersten Wasserfall.





Der oberste, der "Blaue Wasserfall" (meine Bezeichnung), ist für mich der schönste. Er fließt über eine der Nagelfluhbänke, die den Eistobel durchqueren und Wasserfälle bilden. Interessant: Das bemooste Ufer rechts besteht aus Nagelfluh, das mit Bäumen und Buschwerk bestandene linke Ufer aus Sandstein. Das zeigt, daß hier eine Verschiebung der Schichten stattgefunden hat, die Verwerfung, die zur Bildung des Eistobels führte.





Die "Grüne Lagune" ist geologisch ein Gumpen, der zwischen zwei Nagelfluhschichten ausgespült wurde, und etwa 12 m tief sein soll.





Das Wasser des Gumpens fließt dann über mehrere schräggestellte Nagelfuhstufen weiter, deren Formen im Winter durch Eis und Schnee grafisch nachgezogen werden. Der Eistobel hat seinen Namen von den fantastischen Eisbildungen im Winter.












Diesselbe Stelle im Sommer und Winter









Winter- und Sommerimpressionen - hier der erstarrte "Große Wasserfall".

























Die "Gelbe Wand" in einem ausgespülten Kessel. Sie besteht aus weichem Mergel und Sandsteinschichten.









Im "Zwinger" liegen gewaltige Felsbrocken, die von einer zusammengebrochenen Nagelfluhschwelle stammen.





Hier kommen sie her.









Wieder ein Gumpen vor einer Nagelfluhschwelle.





Der "Große Wasserfall".





Nagelfluh - die obere Kante des großen Wasserfalls.





Die große "Kaskade", die letzte Wasserfallstufe in Flußrichtung. Eine breite Nagelfluhbank mit Strudellöchern.









An der Argentobelbrücke endet der Eistobel. Direkt am Südende der Brücke, Richtung Grünenbach, ist der Beginn der Eistobelwanderung.





Noch einige Flußbiegungen mit hohen Prallhängen, dann weitet sich das Argental. Die erste Ortschaft ist Gestratz.





Bei Gestratz mündet noch der Röthenbach in die Obere Argen, die ab hier zu einem Wiesenflüsschen wird, das sich durch die malerische Allgäulandschaft windet.





Unterhalb von Eglofs.





Die Obere Argen erreicht Wangen/Allgäu. Sie fließt in einem weiten Bogen durch Wangen und an der alten Stadtmauer der Unterstadt vorbei.





Mehrere Holz- und Stahlbrücken verbinden in Wangen Grundstücke und Stadtteile.





Wenig Wasser im Flußbett - der Grund ist - wie so oft - das Wasser wird umgeleitet und zur Stromgewinnung gebraucht. Hier unter der Eisenbahnbrücke der Bahnlinie Wangen - Lindau.









Wenige Kilometer südlich von Wangen, in Hiltensweiler, wird die Obere Argen wieder aufgestaut. Sie versorgt ein großes Holzverarbeitungswerk mit Energie. Ein erstaunlich großer, kaum zugänglicher Stausee und ein schönes Naturschutzgebiet.













Einige Kilometer weiter - die Obere Argen vereinigt sich mit der Unteren. Hier im trockenen Sommer 2003.

Übrigens - die friedlichen Bilder dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Argen bei Hochwasser ein gewalttätiger und gefährlicher Fluß ist. Er kann weite Teile der Landschaft überschwemmen und große Schäden verursachen, wie beim "Pfingsthochwasser" 1999, als durch die Obere Argen tiefgelegene Teile Wangens unter Wasser standen.