Die Burg Alt-Summerau wurde im 11. oder 12. Jahrhundert von den Welfen, oder von den
ihnen dienstverpflichteten Rittern von Summerau errichtet. Sie blieb bis zum 30jährigen Krieg bewohnt und intakt. Zwischen
1637 und 1647 wurde sie wahrscheinlich von den schwedischen Truppen zerstört. Mitte 19. Jahrhundert wurden die Reste gesichert.
Die Anlage bestand auch aus einer Vor- und Hauptburg, getrennt durch einen Graben
(vielleicht also auch keltische Vorbesiedelung). Die Hauptburg ist 28 m lang und 14 m breit. Der Turm ist 9 m hoch,
die Mauern der Burg 2,25 m dick.
Gut erhaltener Gewölbekeller.
Blick von der Burgruine flussaufwärts ins Argental. Unten die Ortschaft Unterlangnau.
Auf beiden Seiten sieht man die steilen Talhänge.
4a. Das Davidskäpfle
Eine kleine geschichtliche Exkursion im Argental, am 13.Mai, mit der Seniorengruppe
von Dornier-Luftfahrt, unter Leitung von Herrn Erich Kramer, Friedrichshafen. Auf der Hängebrücke bei Bad Hütten.
Wanderung zur Ruine Alt-Summerau.
Die Kirche von Hiltensweiler mit romanischem Turm und gotischem, später barockisiertem
Kirchenschiff.
Vor Alt-Summerau.
Auf dem Weg zum Davidskäpfle. Dieses Bodendenkmal befindet sich etwa 300 m westlich
der Ruine Alt-Summerau, bei der Ortschaft Rattenweiler.
Das Davidskäpfle wird bewacht -
von ihm!
Anstieg - der obere Rand des Hügels war früher schon der äußere Ringwall.
Der Graben ist im Laufe der Zeit durch die Landwirtschaft eingeebnet worden.
Das eigentliche "Davidskäpfle" ist eine kleine Erdwallanlage, hufeisenförmig,
zum Argensteilhang hin offen. Näheres ist nicht bekannt.
Die Ortschaft Rattenweiler, direkt unterhalb von Alt-Summerau und Davids Käpfle.
5. Der Drackenstein
Dieser mächtige Felsbrocken (erratischer Block) aus rund 13 cbm Gneis wird
"Drackenstein" genannt. Er liegt innerhalb einer sehr alten, umfangreichen, keltischen Wallanlage, die auch nach ihm
benannt wurde. Sie befindet sich direkt nördlich oberhalb von Laimnau.
Der Hauptwall der Burg Drackenstein, Blick nach Süd-Ost, im Hintergrund Laimnau.
Die Burganlage ist etwa länglich-rechteckig und zieht sich den Hang nach Süden herunter.
Sie bestand aus mehreren befestigten Ebenen.
Der flachere Teil nach Norden war durch zwei Wälle gesichert, nach Süden gab der Steilhang
Schutz.
Hier wurde ein Wall für Forstarbeiten durchgeschnitten (darf man das eigentlich? ..
Denkmalschutz?!). Die Wälle bestehen aus dem Material, das die Gletscher zurückließen: alpiner, ungeschichteter Schutt
aus Granit.
Ein weiterer von etwa 30 Findlingen aus Gneis.
6. Der Arnoldsbühl (Die Arnoldsburg)
Der sogenannte "Arnoldsbühl" liegt im Waldstück "Meerholz", am Sträßchen
Hiltensweiler - Bleichnau - Richtung Achberg. Zwischen Bäumen verborgen fällt die markante Erhebung kaum auf.
Der Name weist auf den Ritter Arnold hin, der in Hiltensweiler lebte. Mit dieser alten Anlage hat er aber nichts zu tun.
Graben und Wall ziehen sich vom Haupthügel bergab, wahrscheinlich einmal der
Hauptzugang zur Burg. Solche Gräben waren einmal sehr tief und nicht einzusehen. Sie dienten zum unbemerkten Zugang,
Rückzug und zu Ausfällen.
Die Existenz und die Bedeutung solcher Bodendenkmale ist in der heutigen
Bevölkerung weitgehend unbekannt, dementsprechend werden sie als solche gar nicht mehr wahrgenommen und respektiert.
Hier sieht man, dass die uralte Anlage von der Landjugend auch als Motocross-Strecke missbraucht wird. Schade, denn
dieses Denkmal hat immerhin rund 2500 Jahre gut erhalten überstanden.
Eine Tafel datiert die Burg ins 11. oder 12. Jahrhundert. Oben gibt es aber
keinerlei Mauerreste. Eine mittelalterliche Nutzung ist also eher unwahrscheinlich. Die Gliederung der etwa 110 m
langen Anlage in mehrere Plattformen, mit Gräben dazwischen, weist eigentlich auf keltischen Ursprung hin.
Eine der Vorburgen. Unten, entlang der Argen, das unbefestigte Sträßchen nach Heggelbach.
Der Steilabfall ins Argental - heute noch unbezwingbar.
7. Die Burgruine Neu-Summerau
Die Burg Neu-Summerau wurde von den Herren von Summerau gegründet, nachdem ihre
Burg Alt-Summerau im 30jährigen Krieg von den abziehenden Schweden zerstört worden war. Neu-Summerau stand auf einem
Bergsporn zwischen den heutigen Weilern Summerau und Flunau. Südlich darunter fließt die Argen, nördlich erstreckt
sich ein Wiesental, das flach bis Oberlangensee ansteigt. Von der "neuen" Burg ist allerdings kaum noch etwas übrig.
Das hier ist der größte verbliebene Rest. Die Ruine liegt gut versteckt im Wald.
Zerstört wurde die Anlage im Laufe der Jahrhunderte von der Argen, die sich das
Baumaterial wieder zurückholt - es waren auch ihre Steine, die hier verwendet wurden.
Das letzte Mauerstück wird auch irgendwann abstürzen. Das sind die Reste der
hinteren Burgseite, die ganzen Vorder- und Seitenmauern sind schon weg.
Mauerreste der Nordfront.
Hier geht´s runter! Die Argen macht eine Kurve und holt sich am Prallhang einen
Teil des Hügels und die alte Burg.
Die Burgreste hängen über dem Abgrund, der Fotograf auch.
Ein ganzer Hang fließt nach unten. Hier wurde vor einigen Jahren die Verbindungsstraße
nach Flunau durch einen Bergrutsch zerstört und danach aufgegeben.
Blick flussaufwärts. Eine schöne Aussicht hatten die früher von ihrer Burg.
Flunau und Schloss Achberg.
An der Abrisskante krallen sich die Bäume fest. Die Baumformen zeigen, dass der
Rutschvorgang schon sehr lange andauert.
Schöne alte Buchen - durch ihren exponierten Standort der Forstwirtschaft entkommen.
Im Hintergrund der einmal mit Mauern befestigte Burghügel, der rechts immer weiter
wegbricht. Vorne die Wälle einer Vorburg, früher sicher mit Holzpalisaden und hölzernen Gebäuden versehen. Mauerreste sind
hier nicht zu finden.
Burgbewohner??
Die Wehranlage besitzt noch mächtige Gräben und Wälle, die sich nach Norden den
Burghügel herunterziehen. Sie sicherten die Burg und den Zugang von Osten.
Hier findet sich der alte Weg zur Burg, der sich flach am Nordhang hinzieht.
Flussaufwärts schließen sich weitere sehr alte Erosionsrinnen an. Die Argen höhlt
die Prallhänge nicht nur aus, sondern verschiebt sie auch immer weiter flussabwärts.
Wenn dann der Fluss unten nichts mehr abträgt, kommen die Rutschungen zur Ruhe. An
der Oberkante sind sie immer noch "aktiv". Hier entstehen Überhänge - nicht ungefährlich für Wanderer.